Hintergrund

Montag, 31. Oktober 2011

Herzlichen Glückwunsch

Hi Liebes!

Herzlichen Glückwunsch und alles, alles, alles Gute von deinen "alten" Kolleginnen. Hoffentlich kannst du unser Bild erkennen. Wir bewahren es bis zu deinem Urlaub auf. Dann mußt du es abholen kommen.
—-- Artikel wurde auf meinem XXX erstellt, daher ist die Bildqualität so lala.....

Sonntag, 23. Oktober 2011

Frieren auf Haiti




Fast ein Kälteschock war der Ausflug nach Furcy, ein Ort in den Bergen südlich von PaP, für Auge und Nase sehr erlabend, aber ich musste tatsächlich Socken zu den Sandalen tragen und das Sweatshirt anziehen, abends jedenfalls. An einem Samstag morgen ging es los, mittags waren wir (eine Kollegin vom HAS und ich) da, und der Weg dahin war schon den Ausflug wert. In der Lodge gab es leider kein Zimmer mehr, aber man ließ uns in der Lodge II nah bei Kenskoff übernachten, die zwar ziemlich fertig, aber noch nicht eröffnet war. Neben der großartigen Aussicht genossen wir ein sehr gutes Mittagessen (Fisch), um am Nachmittag ein wenig in der Gegend rumzustromern und die herrlich nach Pinien duftende Luft einzuatmen. Den Sonntag haben wir eine kleine wanderung unternommen, 3 Wasserfälle in 2 1/2 Stunden, um völlig durchegschwitzt und hungrig wieder an der Lodge anzukommen, bereit für einen leckeren Zitronensaft und ein anschließendes opulentes Mittagessen (Fisch war leider alle, so musste das Hühnchen dran glauben). Satt und schwer genossen wir den Nachmittag dort, um später den Weg zur Lodge II zu Fuß anzutreten, nochmal eine gute Stunde Training für die Beine. Am nächsten Morgen ging es dann schon wieder zurück: erst mit ein paar Leuten vom Cruz Roja hinten auf dem Pickup bis Kenkoff, dann im Tap Tap bis Petionville, wieder im Tap Tap bis "en ville", um irgendwo in Port au Prince auszusteigen um dann mit nem Moto Taxi (Tasche auf dem Tank-Fahrer-Kollegin mit Rucksack-Birgit mit Rucksack auf dem Gepäcktrager) die letzten Kilometer bis zum Hotel zurückzulegen, wo und später der Fahrer vom Hospital wieder abholte.Resumée: die Fahrt war günstig, das Hotel recht teuer, das Essen lecker, die Gegend großartig, der Ausflug toll! Allerdings ist es unschön, wenn im proppevollen Tap Tap (apropos: wieviel Leute passen in ein Tap Tap? immer noch einer mehr!) hinter dir jemand seinen Magen ausleert und neben dir jemand so riecht, dass es dich zur Schnappatmung treibt.....bis die Tage, orevwa!

Freitag, 14. Oktober 2011

Und es geht weiter

                                                                                                   

Ich habe es wieder getan, und ich habe wieder geschwitzt…diesmal aber nicht ganz so exzessiv! Will sagen, ich bin wieder den Hausberg hoch, diesmal aber in einem moderaten Tempo und frühmorgens, es war noch dunkel und die gefühlte Temperatut lag bei 24°C. Zusammen mit A., M., C. und D. aus dem Fizyoterapi (gesprochen wie geschrieben, ergibt also Physiotherapie)-Team bin ich um 5 Uhr los um den Sonnenaufgang vom „Berggipfel“ aus zu bewundern, was auch gelungen ist. Die Dämmerung setzte ein, so dass wir den Geröllweg relativ sicheren Fußes begehen konnten, und während des Aufstiegs wurde es hell und die Sonne kam so langsam hervor. Oben angekommen, verschwitzt und durstig, erwartete mich allerdings kein Champagnerempfang (das wär so cool gewesen, Romantik pur, nur so als Tipp für den nächsten Heiratsantrag), sondern eine Art Gottesdienst, abgehalten von zwei Frauen, die betend und singend den Tag willkommen hießen und den Herrn lobpreisten- eine wunderschöne Atmosphäre. Wir hielten uns im Hintergrund, bewunderten den Sonnenaufgang und ließen die Stimmung auf uns wirken, es war wirklich einmalig.                                     
Um kurz vor 7 waren wir wieder zuhause, da hab ich noch einen Tee getrunken und bin wieder ins Bett: kann man einen Sonntagmorgen besser beginnen?

In der letzten Woche bin ich zweimal auf Visite mit gewesen, einmal in der Inneren Medizin und einmal in der Pädiatrie: interessant, spannend, abstoßend, erschreckend, hoffnungsvoll, beeindruckend, mitleidserregend…mir fallen gar nicht genug Adjektive ein, um es zu beschreiben. Vom Frühchen, das nur 500g wiegt und keine Überlebenschance hat, vom schwer herzkranken, 14jährigen Mädchen, dessen einzige Bezugsperson- die Mutter- im Frühjahr gestorben ist und das nun auf ihren eigenen Tod wartet über ein 6 Wochen altes Baby, das eine schwere Lungenentzündung und einen Wiederbelebungsversuch hinter sich hat und nun fröhlich vor sich hin glucksend im Arm der Mutter auf die Entlassung hofft, bis zu den tuberkuloseverdächtigen Patienten, die in der Regel aber erfolgreich therapiert werden können und dem jungen Mann, bei dem man nach mehreren epileptischen Anfällen einen Gehirntumor vermutet, aber nichts machen kann- Leben und Sterben liegen hier so nah beieinander! Insgesamt ist es recht ruhig, ruhiger jedenfalls als all die offenen Gänge und Räume vermuten lassen, und die Angehörigen geben nicht nur auf die eigenen Familienmitglieder Acht, sondern passen auch auf die anderen Patienten auf. Intimsphäre gibt es nicht, selbst die Waschräume sind, wenn auch nicht direkt, einsehbar, und es kommt vor, dass man auf dem Flur Zeuge einer Untersuchung wird, wobei der Patient nackt auf der Liege liegt und jeder zugucken kann- für uns beschämend und würdelos, hier aber alltäglich. Der vordere Bereich ist die Ambulanz mit dem großen sal dobservation, einem Bereich mit mehreren Betten, wo die Patienten zur Beobachtung liegen, die Kinderambulanz liegt allerdings separat außerhalb, überdacht, aber schön luftig im Freien. Falls Patienten stationär aufgenommen werden müssen, werden sie dann auf die verschiedenen Stationen (Chirurgie, Frauenheilkunde, Pädiatrie, Innere Medizin oder Malnutrition) verlegt, ansonsten ambulant versorgt und wieder nach Hause geschickt. Bevor die Patienten aber überhaupt erst in Krankenhaus dürfen, müssen sie im Eingangsbereich durch ein bewachtes Tor, zur Anmeldung (es gibt eine lebenslang gültige HAS-Nummer mit Krankenakte) und zur Kasse, die medizinische Behandlung ist kostenpflichtig, aber nicht unbezahlbar (ansonsten gibt es auch ein Kredit- und Finanzberatungsbüro)- und damit wertvoll und wertgeschätzt. Das Ganze macht zwar immer einen wuseligen Eindruck, funktioniert aber ziemlich gut. Die Gänge füllen sich ab 7 Uhr, Patienten und Angehörige sitzen  oder liegen auf Bänken, manchmal auch auf dem Boden, je nach Platz. Es sind immer Menschen unterwegs, die Wasser oder etwas zu Essen holen oder bringen, den Infusionsbeutel für Kranke halten oder einen Rollstuhl (gern mal ohne Gummireifen) schieben, da muss man sich manchmal richtig durchschlängeln. An strategisch wichtigen Plätzen stehen Wachmänner, z.B. vorm Labor- oder Op-Bereich und geben Acht, dass kein Unbefugter durchkommt.

Zwischen dem Eingangsbereich und dem Krankenhaus befindet sich ein kleiner Platz mit einem Baum in der Mitte und Wartebänken, die überdacht sind. Am Rand dieses Platzes ist auch die Physiotherapie untergekommen. Am Samstag durfte ich der Abschiedszeremonie des 3. Jahrganges der PT-Studenten beiwohnen: es war sehr feierlich! Der Garten von kay 7 (Haus 7) war mit Luftballons und Krepppapier geschmückt, im Schatten waren viele Stühle aufgestellt, französische Schnulzen wurden gespielt und ein Rednerpult war aufgebaut. Die Studenten hatten schwarze Umhänge um und lustige Bommelhüte auf (wie beim Collegeabschluss in den Vereinigten Staaten), es wurden sechs sehr emotionale Reden gehalten jeweils (auf  Kreolisch, Französisch und Englisch), mir liefen vor lauter Rührung dauernd die Tränen, und neben den unglaublich fein angezogenen Familienmitgliedern kam ich mir total ‚underdressed‘ vor. Der Stolz war deutlich zu sehen und zu fühlen, einmal von den Studenten selber, deren Eltern und Familien, den Ausbildern und auch von wichtigen Würdenträgern, die immer wieder betonten, wie stolz Haiti auf seine Kinder ist und wie wichtig sie für Haitis Zukunft sind. Es war so schön feierlich, und ich hab mich sehr gefreut (und war auch ein bisschen stolz), Teil dieses ganzen Systems sein zu dürfen. Danach gab es noch belegte Brötchen (scharfer Dip auf Hefeteilchen) und Getränke, es wurden Fotos gemacht und Hände geschüttelt, Umarmungen verteilt und Smalltalk gehalten.  
Da die Ausbilder nicht mehr alle anwesend waren, gab M. mir eine Eintrittskarte für die abendliche Party: ich saß mit bei den Ehrengästen und durfte die Show hautnah miterleben. Ich saß allerdings auch neben den Lautsprechern und durfte mir zwei Stunden unterschiedlichste Musik in betäubender Lautstärke direkt ins Kleinhirn dröhnen lassen (es vibriert heute noch!). Allerlei Tänze wurden vorgeführt, von Hip-Hop über Salsa über Techno (getanzt von zwei Jungen auf Stelzen), sogar einen Micheal Jackson Imitator gab es! Das Publikum applaudierte, lachte und johlte, die Stimmung war einfach großartig. Nach der Show durften wir Gäste von den Ehrenplätzen ans Buffet, um nach dem Essen gefüllte Teller im Publikum zu verteilen, es ging (im Gegensatz zu Gabon, wo ein Buffet schnell zu einem Kriegsschauplatz mutierte) sehr gesittet zu. Nachdem dann Hunger und Durst gestillt waren, ging’s an den gemütlichen Teil und es wurde getanzt. Da M. und D., zwei der Ausbilderinnen, früh am nächsten Morgen heimwärts flogen, haben wir uns relativ früh verabschiedet und die „jungen Leute“ allein weiterfeiern lassen. Alles in allem ein rundum gelungener Abschluss des 3. Jahrgangs!

Ich habe den nächsten Tag mal wieder am Amany-i Beach verbracht, mich wieder mal leicht verbrannt, habe Kreolisch geübt und dadurch zwei neue Freunde gewonnen (XXX, 7J., und ihr Bruder XXX, 6J.). XXX hat mir im Gegenzug das Tanzen im Wasser beigebracht (zumindest versucht, heute hab ich Ischias…) und XXX hat mich dafür beim Fußballspielen am Strand fertiggemacht…ich bin abends schon um halb neun beim Lesen eingeschlafen!                                                                                       
 Und ich hab eine Einladung zum Tanzen fürs kommende Wochenende: M., der bis letzte Woche noch unsterblich in C. verliebt war, ist bei der Suche nach Ersatz (sie ist abgereist) bei mir gestrandet…
ob ich jetzt wohl seine einzig wahre Liebe werde?                                                             
Vielleicht werde ich davon berichten……

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Internet in Haiti

Liebe Leute!
Leider, leider ist es in Haiti nicht möglich lange genug im Internet zu sein um diesen Blog zu gestalten und zu verwalten. Ich werde mir eine andere Möglichkeit überlegen um euch berichten zu können.
Viele Grüße
Griselda