Hintergrund

Samstag, 7. Januar 2012

Kuriositäten im Alltag





Es passieren ja jeden Tag so Kleinigkeiten, die sehr erheiternd sind oder meinen Kopf zum Schütteln bringen- leider vergesse ich diese Kleinigkeiten immer wieder sehr schnell. Aber gestern musste ich den Kopf doch so sehr schütteln, dass es an headbanging grenzte.
Mme M., meine Haushaltshilfe und Köchin, die dreimal die Woche kommt, hat gestern Spaghetti in einer lecker- scharfen Gemüsesoße für mich gekocht. Ich habe sie schon sehr häufig darauf hin gewiesen, dass man zum Reis- und Nudelnkochen kein Öl benötigt, und auch Gemüse muss nicht immer in eine breiähnliche Konsistenz gebracht werden- man dürfe gerne eine Karotte noch als solche erkennen können.  Und nachdem in den 4 Monaten Haiti schon fast 2 Gallonen Speiseöl in meiner Küche verbraucht wurden und ich davon ausgehen muss, das sich das Meiste davon in meinem Körper befindet, habe ich langsam Angst, dass von mir eines Tages nur noch ein Fettfleck übrigbleibt. Ich hab also Mme M. erneut ermahnt, doch zumindest die Nudeln ohne Öl zu zubereiten, da hat sie ganz erbost geantwortet, sie hätte gar kein Öl benutzt! Und auf meinen fragenden Blick hin: "ich weiß, dass Sie kein Öl mögen! Ich hab Butter genommen!"
in diesem Sinne.... 

Sonntag, 1. Januar 2012

et Bonne Année

es gab Sekt, es gab Weißwein, ich hab getanzt und Menschen umarmt: eigentlich war alles vorhanden, um gebührend ins neue Jahr zu kommen, aber irgendwie war die Mischung nicht perfekt!
Den Sekt habe ich um 6 Uhr abends geköpft um gen Osten zu prosten, wo all meine Familienmitglieder und Freunde grad rüberrutschten- und nach nem halben Glas war ich schon total angeschickert. Dann hab ich gekocht und Salat gemacht, mich geduscht und gegessen: ich war bereit für eine rauschende Party. Im Nachbarhaus hab ich dann ganz entspannt mit zwei amerikanischen Ärztinnen ein Glas leckeren Chardonnay genossen, um dann festzustellen, wie müde wir eigentlich alle sind... egal, um halb zehn haben wir uns aufgerafft, immerhin noch zu zweit, und haben uns auf dem 'corridor' unters Volk gemischt. Im Klartext heißt das, dass wir, wie viele andere auch, den Schotterweg im Stockdustern hoch und runter sind, mussten Taptaps und Motos ausweichen, viel Staub schlucken, viel "bonne année" rufen und haben uns in betäubender Lautstärke Koumpa und andere Musik in die Gehörgänge blasen lassen. Zu guter Letzt sind wir in der Disco 'la familya' gelandet, haben etwas getanzt, zum Jahreswechsel viele verschwitzte Leiber umarmt und sind gegen 1 Uhr haitianischer Zeit im Jahre 2012 den corridor nach Hause gestolpert. Alles in allem war es nicht schlecht, aber eben auch nicht doll, mein highlight war dann eigentlich das letzte Glas Sekt gegen halb zwei im 'eigenen' Garten mit Blick in den Sternenhimmel und einem letzten "Frohes Neues Jahr" ins Universum...