Hintergrund

Donnerstag, 13. September 2012

Trainieren für Olympia

Meine Lieben,
man glaubt es ja kaum, aber ich habe in meinem hohen Alter beschlossen, nochmal den Tennisball übers Netz bringen zu wollen. Grund dafür ist nicht die erhoffte Teilnahme an den Olympischen Seniorenspielen (falls die denn je ausgetragen werden), sondern der Kampf gegen Gammelfleich und Erdanziehungskraft. Jaja, es ist mir schon klar, dass es aussichtslos ist, aber als ich das erkannte hat mir das Spielen an sich schon viel zu viel Spaß gemacht. Und manch einer fragt sich vielleicht, warum man überhaupt im ärmsten Land der Karibik, mitten in einem Choleragebiet, dazu kommt Tennis zu spielen. Tja, Dank er amerikanischen Gründer des Hospitals ist natürlich ein Platz vorhanden, und Dank einiger Sponsoren finden sogar regelmäßige Trainingscamps statt, die der haitianischen Jugend neben dem Fußball eben auch andere Sportarten nahebringen sollen. Die hiesigen Mannschaften und Spieler sind übrigens ziemlich gut und räumen in Port-au-Prince auch regelmäßig die Turnierpreise ab! Entwicklungshilfe der anderen Art eben, und ich bin froh, einen gut ausgebildeten Trainer zur Verfügung zu haben, der seinen Job übrigens sehr ernst nimmt und sich so gar nicht scheut, mich andauernd auf meine Fehler hinzuweisen...
 
 
Ansonsten bietet mein Alltag zur Zeit keine großen Herausforderungen, vom nahezu täglichen Kampf gegen hausbesetzende Tarantelkinder mal abgesehen, Aber versprochen, sobald sich was tut melde ich mich wieder,
bis denne- Birgit
 

Mittwoch, 18. Juli 2012

Meine Lieben,
ich lebe noch! Trotz des hohen Speiseölkonsums und der mangelnden Bewegung. Mittlerweile konnte ich sogar mit meiner eigentlichen Arbeit beginnen, das heißt, dass meine Anwesenheit in Haiti nicht mehr so völlig unnütz ist. Obwohl, so kleine Nebenerfolge kann ich doch auch verzeichnen: 4 Hunde sind Dank meines Einsatzes kastriert bzw. sterilisiert worden, und einer davon frisst jetzt zum Dank all meine Schuhe auf, vielen Marktfrauen hab ich durch meine überbezahlten Einkäufe einen schönen Tag bereitet und geschätzten 250 Mücken hab ich durch eine Blutspende die Vermehrung garantiert- das ist doch wohl auch was! Ach ja, und zur Belustigung aller hab ich nen "Hut" beim Radfahren auf...
bis die Tage

Samstag, 7. Januar 2012

Kuriositäten im Alltag





Es passieren ja jeden Tag so Kleinigkeiten, die sehr erheiternd sind oder meinen Kopf zum Schütteln bringen- leider vergesse ich diese Kleinigkeiten immer wieder sehr schnell. Aber gestern musste ich den Kopf doch so sehr schütteln, dass es an headbanging grenzte.
Mme M., meine Haushaltshilfe und Köchin, die dreimal die Woche kommt, hat gestern Spaghetti in einer lecker- scharfen Gemüsesoße für mich gekocht. Ich habe sie schon sehr häufig darauf hin gewiesen, dass man zum Reis- und Nudelnkochen kein Öl benötigt, und auch Gemüse muss nicht immer in eine breiähnliche Konsistenz gebracht werden- man dürfe gerne eine Karotte noch als solche erkennen können.  Und nachdem in den 4 Monaten Haiti schon fast 2 Gallonen Speiseöl in meiner Küche verbraucht wurden und ich davon ausgehen muss, das sich das Meiste davon in meinem Körper befindet, habe ich langsam Angst, dass von mir eines Tages nur noch ein Fettfleck übrigbleibt. Ich hab also Mme M. erneut ermahnt, doch zumindest die Nudeln ohne Öl zu zubereiten, da hat sie ganz erbost geantwortet, sie hätte gar kein Öl benutzt! Und auf meinen fragenden Blick hin: "ich weiß, dass Sie kein Öl mögen! Ich hab Butter genommen!"
in diesem Sinne.... 

Sonntag, 1. Januar 2012

et Bonne Année

es gab Sekt, es gab Weißwein, ich hab getanzt und Menschen umarmt: eigentlich war alles vorhanden, um gebührend ins neue Jahr zu kommen, aber irgendwie war die Mischung nicht perfekt!
Den Sekt habe ich um 6 Uhr abends geköpft um gen Osten zu prosten, wo all meine Familienmitglieder und Freunde grad rüberrutschten- und nach nem halben Glas war ich schon total angeschickert. Dann hab ich gekocht und Salat gemacht, mich geduscht und gegessen: ich war bereit für eine rauschende Party. Im Nachbarhaus hab ich dann ganz entspannt mit zwei amerikanischen Ärztinnen ein Glas leckeren Chardonnay genossen, um dann festzustellen, wie müde wir eigentlich alle sind... egal, um halb zehn haben wir uns aufgerafft, immerhin noch zu zweit, und haben uns auf dem 'corridor' unters Volk gemischt. Im Klartext heißt das, dass wir, wie viele andere auch, den Schotterweg im Stockdustern hoch und runter sind, mussten Taptaps und Motos ausweichen, viel Staub schlucken, viel "bonne année" rufen und haben uns in betäubender Lautstärke Koumpa und andere Musik in die Gehörgänge blasen lassen. Zu guter Letzt sind wir in der Disco 'la familya' gelandet, haben etwas getanzt, zum Jahreswechsel viele verschwitzte Leiber umarmt und sind gegen 1 Uhr haitianischer Zeit im Jahre 2012 den corridor nach Hause gestolpert. Alles in allem war es nicht schlecht, aber eben auch nicht doll, mein highlight war dann eigentlich das letzte Glas Sekt gegen halb zwei im 'eigenen' Garten mit Blick in den Sternenhimmel und einem letzten "Frohes Neues Jahr" ins Universum...

Sonntag, 25. Dezember 2011

Joyeux Noêl

Normalerweise sitze ich zu Weihnachten schön am gedeckten Tisch bei Mama und Papa, es gibt immer diese großartige Geflügelcremesuppe...hmmm.., und nen Haufen anderer Dinge zu essen, wir singen Weihnachtslieder, packen Geschenke aus und bewundern den jedes Jahr größer werdenden Tannenbaum. Dieses Jahr habe ich in meinem "Salon" gesessen, es brannte eine Kerze im hübschen Plastikkranz, die bunte Lichterkette auch, und ich habe ein selbstgezaubertes Curry gegessen (manchmal überrasche ich mich selbst), Rotwein getrunken und 'love actually' und 'ist das Leben nixht schön' geguckt und besinnlich vor mich hin geheult. Ganz ohne Suppe und Singen und so, und ich habe überlebt! Allerdings mit Kopfschmerzen und geschwollenen Augen. Das therapiere ich gleich mit einem beherzten Sprung in den Pool.
In der Kirche war ich nicht, den Besuch eines Gottesdienstes habe ich mir schon vor 2 Wochen gegönnt und verzichte jetzt erst einmal für länger. Ich bin selten so angebrüllt worden, und der Pastor fand sich selber unglaublich toll und hat auch immer wieder betont, wie großartig er sei, und eigentlich wollte er nur unser Geld. Allerdings war der Gesang sehr schön und die Stimmung ansonsten gut. Meine Weihnachtsstimmung habe ich mit Frank Sinatra und Bing Crosby angeheizt... und eben mit diesen wunderbaren Filmen, bei denen ich so schön weinen kann.
All denen, die nicht mir feiern konnten, wünsche ich auf diesem Wege: Fröhöliche Weihnacht!  Merry Christmas!    Feliz Navidad!

Sonntag, 20. November 2011

Montag, 31. Oktober 2011

Herzlichen Glückwunsch

Hi Liebes!

Herzlichen Glückwunsch und alles, alles, alles Gute von deinen "alten" Kolleginnen. Hoffentlich kannst du unser Bild erkennen. Wir bewahren es bis zu deinem Urlaub auf. Dann mußt du es abholen kommen.
—-- Artikel wurde auf meinem XXX erstellt, daher ist die Bildqualität so lala.....